Zwischen Himmel und Erde

Ein magischer, flüchtiger Moment über den Wolken. Der Bietschhorn, König des Wallis, taucht im Vordergrund auf, gefolgt vom Weisshorn, dem höchsten Gipfel der kaiserlichen Krone von Zinal. Auf diesem fast unwirklichen Foto scheinen sich diese prominenten Gipfel der Schweizer Alpen zu berühren, obwohl sie in der Realität mehrere Kilometer voneinander entfernt sind. Dank meines Teleobjektivs und der von mir gewählten Brennweite ist es mir gelungen, die Berge virtuell näher zusammenzubringen und dem Bild eine wunderbare, zeitlose Dimension zu verleihen.

Auf diesem Porträt von Bietschhorn und dem Weisshorn sind die Kontraste weich. So entwickelt sich meine Arbeit im Laufe der Zeit. Die Konfrontation von Licht und Schatten weicht dann der Harmonie von leichteren Tönen. Ein schwieriger künstlerischer Weg, wenn man vor allem die absolute Kraft der Berge vermitteln möchte. Eine Herausforderung, die hier mit Erfolg gemeistert wurde, denn die Atmosphäre, die das Bild ausstrahlt, ist außergewöhnlich.

An diesem Tag rissen die Wolken plötzlich auf und gaben den Blick auf die Gipfel frei. Ein Fenster, das den Blick auf die Pracht des Hochgebirges freigibt. Ein Moment der Gnade, der nur den Bruchteil einer Sekunde dauerte, bevor der Nebel die Felsen wieder verschluckte. Auf diesem traumhaften Panorama scheinen die beiden bergigen Inseln über dem Nebel zu schweben. Erhabene Wildnis, absolute Schönheit eines Berges, der von nichts übertroffen wird, reine Linien und ein perfektes Gleichgewicht der Elemente. Was für ein unglaubliches Privileg, eins mit der Natur zu werden, um diese prächtige Landschaft der Alpen zu verewigen!

Diese himmlische Schönheit beruhigt mich ebenso wie sie mich hypnotisiert. Sie inspiriert mich zu zukünftigen Bergbesteigungen und bringt mich in meine schönsten Erinnerungen an das Bergsteigen zurück. Diese Fotografie scheint aus einer anderen Welt zu kommen. Sie lädt uns zum Träumen und Betrachten ein. Wenn man hineinschaut, kann man sich leicht vorstellen, wie das Universum entstanden ist oder dass es in Lichtjahren Entfernung einen schillernden Planeten aus Fels und Eis gibt. Ich bin gerührt, dass ich durch meine Kunst diesen Ausschnitt der unendlichen Schönheit einer Natur, die wir nicht verstehen, aus der Welt da oben holen konnte. Über den Wolken ist der Mensch nur dann willkommen, wenn der Berg und die Elemente es wollen. Unwiderruflich.