Ein majestätisches Porträt des Breithorn , das ich von Zermatt aus aufgenommen habe. Seine Nordseite ist unendlich viel wilder als die gegenüberliegende Seite. Hier zeigt sie sich in ihrer ganzen Pracht. Auf der rechten Seite ragt das Breithorn West 4164 Meter in die Höhe, wobei seine massive Silhouette und seine steile Flanke von seiner Macht zeugen. Unser Blick gleitet weiter zum Breithorn Central, das 4159 Meter hoch ist. Sein Gipfelgrat zeichnet eine klare Linie in den Himmel. Dann, ganz links, vervollständigt das Breithorn Ost mit seinen 4139 Metern das alpine Triptychon. Zu ihren Füßen erstreckt sich der Breithorngletscher, ein Alabastermantel, der von Gletscherspalten durchzogen ist, die ihre tausendjährige Geschichte erzählen.

Ein faszinierendes Paradoxon: Dieser Gipfel, der als leicht zugänglich gilt und für viele Bergsteiger, die die symbolische 4000-Meter-Marke überschreiten wollen, die erste alpine Erfahrung darstellt, offenbart hier ein Gesicht von ungeahnter Komplexität. Seine Nordwand erinnert uns daran, dass sich der Berg nie wirklich zähmen lässt, dass sich hinter seiner vermeintlichen Zugänglichkeit eine tiefe, wilde und unzähmbare Natur verbirgt.

Ich wollte in diesem Werk nicht den leichten Aufstieg einfangen, den die Massen vom Klein Matterhorn aus erleben, sondern die herbe Schönheit seiner Nordseite. Denn vielleicht ist es gerade dort, in seinen weniger frequentierten Aspekten, wo das Breithorn sein wahres Wesen offenbart - das eines majestätischen Kolosses, der trotz seines Rufs der Freundlichkeit in erster Linie ein Kind der Urkräfte unserer Erde bleibt.