Mit einer Höhe von 4225 Metern erhebt sich der Castor an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Auf diesem Schwarz-Weiß-Foto trotzt der Castor mit unveränderter Majestät der Winterplage. Die Winde heulten um seinen Gipfel herum und wirbelten Schneeflocken auf, die in einem grellen Licht herumwirbelten.

Der Castor scheint gleichzeitig zu kämpfen und zu triumphieren. Seine von Eis und Schnee geformte Silhouette hebt sich von einem fast unwirklichen Himmel ab, als ob der Berg selbst im Rhythmus des Sturms atmen würde. Die Sonnenstrahlen sickern durch die Wolken und treffen seine Kanten mit einem silbrigen Schimmer. Jede Aufhellung enthüllt die Beschaffenheit seiner Hänge, die dem Himmel entgegengestreckten Kurven und die Rauheit der windgepeitschten Flanken.

Der Castor ist nicht nur ein Gipfel, den es zu besteigen gilt. Er ist eine Reise. Seine berühmte Gratüberschreitung vom Klein Matterhorn zur Quintino Sella Hütte bietet eine der elegantesten Routen der Alpen. Doch an diesem Tag stand nicht der Aufstieg auf dem Programm: Es war ein stilles Tête-à-Tête zwischen dem Berg und mir, einem leidenschaftlichen Alpenfotografen.

Den Castor unter diesen Bedingungen zu fotografieren, bleibt eine Herausforderung. Die Kälte beißt, der Wind bringt einen aus dem Gleichgewicht und das Licht ändert sich von einer Sekunde auf die andere. Doch gerade in dieser Unvorhersehbarkeit liegt die Magie. Der Sturm wird zum Komplizen und formt die Bühne für einen einzigen Augenblick.

Dieses Porträt des Castor ist eine Hommage an die rohe Größe des Hochgebirges, an die Schönheit, die aus dem Tumult entsteht, und an die Demut, die man angesichts einer souveränen Natur empfindet.