Porträt des Matterhorns, das sich mit einem neuen Gesicht zeigt. Ein Mantel aus Neuschnee bedeckt seine Flächen und haftet an den Felsen wie ein kostbarer, vom Wind geformter Schmuck. Aus diesem für mich ungewöhnlichen Blickwinkel, an der Kreuzung des Löwengrats und des Hörnli-Grats, erscheint der Berg in einem fast unwirklichen Licht.

Normalerweise bevorzuge ich andere Aussichtspunkte, um diesen mythischen Gipfel zu verewigen. Doch an diesem Tag hielt mich etwas hier fest, wie eine Intuition. Der vom Sturm gegipste Berg erhob sich in einer atemberaubenden Reinheit, seine Linien wurden durch den Schnee, der die Kanten betonte, hervorgehoben.

In dieser Kunstfotografie nimmt das Matterhorn die Gestalt eines unbesiegbaren Monolithen an, der von Jahrtausenden geologischer Geschichte geformt wurde. Der Löwengrat auf der linken Seite führt das Auge zum Gipfel, während der Hörnli-Grat auf der rechten Seite in einer perfekten Linie nach unten verläuft.

Einen solchen Moment zu fotografieren, bedeutet, das Besondere einzufangen. Die Kälte beißt sich durch die Luft, es herrscht Stille und das Matterhorn scheint außerhalb der Zeit eingefroren zu sein. Auf seiner Oberfläche vermischen sich die rauen Texturen des Felsens mit der kristallinen Weichheit des Schnees. Ich weiß, dass sich diese Szenerie schnell verändern wird: Der Wind wird den Schnee wegfegen, das Licht wird sich verschieben und der Augenblick wird sich verlieren. Aber hier, in diesem Porträt, bewahrt das Matterhorn für immer diese flüchtige Schönheit, diese souveräne Präsenz, die uns weiterhin zum Träumen bringt.