Im Herzen der Walliser Alpen erhebt sich der Dent Blanche 4358 Meter hoch, eine fast perfekte Gneispyramide, deren scharfe Silhouette die Wolken durchdringt. Als unbeweglicher Wächter des Kantons Wallis hat er mich schon immer mit seiner aristokratischen Statur fasziniert, mit dieser natürlichen Präsenz, die von seinen schwindelerregenden Seiten und scharfen Kanten ausgeht.

An diesem Tag offenbarte sich der Berg auf eine andere Art und Weise. Der Dent Blanche taucht hier aus den Nebeln auf. Das Licht umspielt seine Konturen, enthüllt die komplexe Textur des Felsens und die eisigen Rippen, die seine Flanken durchziehen. Beobachten Sie diese ganz besondere Helligkeit, die fast unwirklich zart ist. Um den Dent Blanche zu würdigen, habe ich einen für mich ungewöhnlichen künstlerischen Stil gewählt - den eines Bildes, in dem das makellose Weiß des Schnees und die dunstige Textur der Wolken zu Protagonisten werden. Sogar ein paar subtile Farbtupfer finden sich in meiner sonst monochromen Palette.

Hier sieht man den normalen Weg zur Dent Blanche. Dieser Weg erzählt die Geschichte all jener Bergsteiger, die seit Generationen danach streben, den Gipfel zu erreichen. Ich denke an ihre unsicheren Schritte auf den schwindelerregenden Hängen, an ihren kurzen Atem in der dünnen Luft, an den Sieg, wenn der Gipfel erobert ist.

Mit diesem Porträt wollte ich den Berg nicht nur in seiner physischen Realität einfangen, sondern auch in seiner fast spirituellen Dimension. Denn der Dent Blanche zeigt uns hier seine Fähigkeit, uns immer wieder zu überraschen. Uns immer wieder sein neues Gesicht zu zeigen. Uns jeden Tag neue Emotionen zu vermitteln.