Über dem Val de Bagnes und den Höhen von Verbier erhebt sich die Ruinette auf 3 875 m Höhe. Sie ist weniger bekannt als ihre Nachbargiganten, aber dennoch ein symbolträchtiger, wilder und eleganter Gipfel.

An diesem Tag waren die Bedingungen perfekt. Seine mit Neuschnee bedeckte Seite war in einen leuchtenden Mantel gehüllt. Jede vertikale Linie war klar und deutlich zu erkennen. Der noch lebhafte Wind fegte über den Gipfel und trieb einige vereinzelte Wolken mit sich, als würde der Berg selbst sie wegblasen, um die Reinheit seines Profils zu bewahren.

La Ruinette bietet ein einzigartiges Panorama für diejenigen, die seinen Gipfel über die Routen erreichen, die von der Cabane des Dix oder der Cabane de Chanrion führen. Wer sich jedoch die Zeit nimmt, sie von den Tälern aus zu betrachten, dem bietet sie sich bereits als ein natürliches Kunstwerk dar, das über Jahrhunderte hinweg geformt wurde.

In dieser Schwarz-Weiß-Fotografie wollte ich die Intensität dieses schwebenden Moments hervorheben. Das Licht traf wie ein Silberpinsel auf das Gesicht und enthüllte jedes Relief, jede Nuance zwischen Schatten und Glanz. Der Berg schien zu leben, atmete durch die Wolken, die er mit seinem unsichtbaren Atem zurückdrängte.

Die stolze und schweigsame Ruinette verkörpert die Schönheit des Wallis in ihrer reinsten Form. In diesem majestätischen Porträt zeigt sie sich diskret, aber souverän, deren ruhige Kraft mich immer wieder inspiriert.