Das Matterhorn, der göttliche Gipfel, ragt im Herzen des Schweizer Wallis in den Himmel. Ein erhabener Moment, in dem der Berg der Welt seine Größe offenbart. Betörende Tiefe einer Szene, in der die Grate vom Schatten zum Licht wechseln, wie ein Lobgesang auf eine blendende Natur. Den Herrn der Alpen aus diesem Blickwinkel zu betrachten ist selten, aber seine legendäre Silhouette ist unter allen anderen unverkennbar. Auf der linken Seite führt der Löwengrat zum Tyndall Peak, während auf der rechten Seite der Hörnli-Grat verläuft, der den normalen Weg zu seinem Gipfel darstellt.

Dies war eines meiner ersten Fotos vom Matterhorn. Im Jahr 2013 war ich noch dabei, es kennenzulernen. Ich hatte nur ein Ziel: die Alpen zu durchwandern, um sie immer besser zu entdecken. An diesem Tag gehe ich mit einem Freund zur Monte-Rosa-Hütte, die gerade erst renoviert wurde. Es ist das erste Mal, dass ich einen Gletscher überquere, das erste Mal, dass ich Steigeisen anziehe. Meine Schritte auf diesem ewigen Schnee bleiben mir in staunender Erinnerung. Das Abenteuer ist neu und ich fühle mich fiebrig bei dem Gedanken an diese Expedition. Von einem unerreichbaren Traum schiebt sich der Berg in den Mittelpunkt meines Lebens und wird, wie ich spüre, wesentlich für mein Gleichgewicht.

Wir gehen durch eine Passage, die es heute nicht mehr gibt. Der Rückgang des Gletschers hat die Menschen gezwungen, den Zugang zur Hütte auf einen stabileren Gletscher zu verlegen. Wir nähern uns der Monte-Rosa-Hütte, als mein Freund die Abdeckung seiner Kamera fallen lässt. Er steigt auf den Felsen hinunter, um sie zu holen, und ich warte auf ihn und genieße die Pause, um die Landschaft zu bewundern. Dort habe ich ihn gesehen. Mit seiner königlichen Statur streichelte er den Himmel. Das Matterhorn war noch großartiger, als ich es mir vorgestellt hatte. Vor ihm rissen die Wolken auf und ließen die Sonnenstrahlen den noch rauchenden Berg von seinem Gipfel bis zu seinen Füßen beleuchten. Mein Instinkt leitet mich und ich verewige ihn mit einer schnellen und sicheren Bewegung. Denn das Bild ist flüchtig und blitzartig. Als mein Freund zurückkehrt, ist die Magie schon längst verflogen.

Mit diesem Werk gewann ich 2014 den ersten Preis beim Memorial Maria Luisa Wettbewerb. Als ob das Matterhorn mir meinen ersten großen Preis geschenkt hätte, um mir all seine Kraft und seinen Eifer einzuhauchen. Als würde es mich ermutigen, meine Suche fortzusetzen und meine Träume zu erfüllen. Bergfotograf, der das Erbe einer außergewöhnlichen Natur sublimiert.