Vertikales Porträt des Matterhorns vom Rothorn aus. Der Majestätische, der Wunderbare, der Ewige. Er, der mich seit so vielen Jahreszeiten fasziniert. Er nährt meine Kreativität und quält meinen Geist. Jeden Tag denke ich daran, es aus einem neuen Blickwinkel, in einer anderen Farbe einzufangen. Ich werde nie müde, ihn zu betrachten. Auf dieser Hell-Dunkel-Aufnahme zeigt das Matterhorn seine ganze Schönheit. Sein Ostgrat auf der linken Seite des Bildes, seine Nordseite auf der rechten Seite. Die perfekte Harmonie all seiner Facetten. Und im Herzen des Werkes stellt der Riese den Grat des Hörnli zur Schau.

Ich habe diesem Moment unendlich viele Jahre lang aufgelauert. Jahre, in denen die Windböen vom Gipfel herüberwehten. Jahre, in denen die Schneedecke zu schnell verschwand. Jahre, in denen ich darauf hoffte, dass die Wetterbedingungen so sein würden, wie ich es mir erträumt hatte. Bis sich eines Tages mein Wunsch erfüllte. Mit meiner hochauflösenden Kamera war ich endlich bereit, die Gelegenheit zu ergreifen. Als ich ihn plötzlich vor mir sah, war er plötzlich da. Ein felsiges, mit Eis verziertes Juwel, eine souveräne Flamme, die die Alpen überragt. Kein anderer Berg wagt es, mit ihm zu konkurrieren. Kein anderer Gipfel kann sich mit seiner Größe messen. Das Matterhorn beherrscht die Alpen, so wie es mich in seinen Bann zieht. Ich friere ihn ein, wenn das Licht mit dem Gipfel spielt. Der Kontrast verleiht seinem Porträt das Aussehen eines Zebras. Die Tiefe kommt aus einer extremen Zärtlichkeit hervor und bietet meinen Augen die Geschichte des Matterhorns. Jede einzelne seiner Linien, seine Schatten, die er enthüllt. Diese Odyssee werde ich nie aus meinem Gedächtnis löschen.