Der Vorhang hebt sich für die Giganten von Zermatt. Im Vordergrund erhebt sich das Weisshorn mit seiner perfekten Pyramide, die im nach dem Sturm zurückgekehrten Licht leuchtet. Sein Grat streckt sich in den Himmel und lenkt unseren Blick auf das Zinalrothorn, das mit den Nebeln spielt wie ein Seiltänzer auf dem Windseil. Dann zeichnet sich am Horizont der unbestrittene Herr der Alpen ab: das Matterhorn, eine mythische und zeitlose Silhouette, die über dieses Reich aus Eis und Fels wacht.

Dieses Panorama ist eine Einladung, von einem Gipfel zum anderen zu reisen. Von der scharfen Reinheit des Weisshorns bis zur schlanken Anmut des Zinalrothorns offenbart jeder Berg seine eigene Persönlichkeit. Das Matterhorn, massiv und souverän, scheint die Szene zu orchestrieren, wie ein König, der von seinen Getreuen umgeben ist. Die Wolken streicheln als Komplizen die Gipfel, verschwinden und kehren wieder zurück, um ein flüchtiges Ballett zu schaffen, in dem Licht und Schatten einander entsprechen.

Ich habe jahrelang gewartet, um diesen Moment festzuhalten. Die drei Gipfel in solcher Harmonie vereint, nach den Stürmen in kristallklares Licht getaucht, sind ein seltenes Geschenk. Die Stürme formen das Hochgebirge, waschen es und geben ihm einen neuen Mantel. Aber sie erzwingen auch ihr Gesetz: Man muss geduldig sein, Ausschau halten und manchmal aufgeben. An diesem Tag hat sich der Berg entschieden, sich selbst zu verraten.

Diese Momente zu fotografieren bedeutet, zu akzeptieren, dass man keinen Einfluss auf die Elemente hat. Es bedeutet, immer bereit zu sein, für den Moment, in dem die Magie wirkt. Hier haben sich das Weisshorn, das Zinalrothorn und das Matterhorn in einem einzigen Schwung vereint und ein Schauspiel geboten, das nur der Berg erfinden kann.