Die Sonne geht über den hohen Bergen von Zermatt auf und eine Welt wird neu geboren. Im Vordergrund erhebt sich dasObergabelhorn , souverän, wie aus dem Licht geschnitzt. Am Horizont antwortet das Monte-Rosa-Massiv auf seinen Ruf: Nordend, Dufourspitze, Zumsteinspitze und Parrotspitze bilden eine Eiswand als Hommage an den Riesen aus dem Wallis.

DasObergabelhorn erscheint hier in seiner ganzen Größe. Vom Schatten ins Licht verwandelt sich seine Nordseite in ein Dreieck aus Licht; der Neuschnee poliert den Fels und enthüllt Linien. Auf der rechten Seite ist derArbengrat zu sehen. Alles ordnet sich in einer lebendigen Geometrie: Gänge, Felsvorsprünge, das Eis, das beim ersten Atemzug des Tages vibriert.

Ich mag diesen Kontrast, der die Grate sowohl verbindet als auch unterscheidet. Die eine ist wild, die andere versöhnlich, die eine schroff, die andere zart. Wie die Alpen, die die Menschen nur so aufnehmen, wie sie es wünschen, erzwingt der Berg seine Gesetze und bietet seine Gnade an. Vor demObergabelhorn und dem Monte-Rosa-Massiv finde ich das, was ich immer wieder suche: ein Gleichgewicht von Schwarz und Weiß, ein Spiel von Formen, Licht und Schatten.

Als tausendjährige Kreatur, die mir so sehr am Herzen liegt, werde ich nicht müde, das Monte-Rosa-Massiv und dasObergabelhorn zu fotografieren. Betrachten Sie dieses Bergkunstwerk als eine Reise ins Jenseits.