Am Ende des Forno-Tals, an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien, erheben sich die Torrone wie ein in den Himmel ragendes Bollwerk. Diese eleganten und zugleich scheuen Felsnadeln dominieren die Landschaft des Bergells.

Auf der linken Seite ragt der Torrone Orientale in einer atemberaubenden Vertikalität empor. Zu seiner Rechten zeichnet sich der Ago del Torrone durch seine kleine, spitz zulaufende Silhouette aus. Neben ihm setzt der Pizzo Torrone Centrale seine schlanke Masse durch. Der schwer zugängliche Pass ist nur für erfahrene Bergsteiger geeignet, da die Hänge mit einer Neigung von mehr als 45 Grad Vorsicht und Beherrschung erfordern. Zu ihren Füßen breitet der Gletscher des Vadrec del Forno seinen Eismantel aus.

An diesem Tag ließ die Frühlingssonne den Berg in einem silbrigen Licht erstrahlen. Der vergangene Sturm hatte die Gesichter mit glitzerndem Schnee bedeckt und jede Linie präzise enthüllt. Der Kontrast zwischen dem dunklen Fels und dem neuen Weiß verlieh der Szene eine fast unwirkliche Intensität.

Vor diesem Schauspiel spürte ich die unerbittliche Macht der Torrone. Ihre scharfen Silhouetten und ihr Drang in die Höhe schienen den Willen widerzuspiegeln, dem Himmel zu trotzen. In diesem Moment brachte der Berg seine absolute Größe zum Ausdruck. Ich zückte meine Kamera, um diesen Moment festzuhalten, diesen Dialog zwischen Kraft und Schönheit. Dieses Fragment der Ewigkeit.