Von Zermatt aus offenbart das Weisshorn nach einem Sturm seine legendäre Majestät. Dieser 4.506 Meter hohe Koloss, Herr der Kaiserkrone von Zinal, erhebt sich aus den Wolken wie ein erwachender Riese, der in diesem kristallklaren Licht mit frischem Schnee verputzt ist. Der gezackte Verlauf seines Grates leitet unseren Blick bis in die himmlischen Gefilde. Seit dem Tag, an dem ich von den Höhen der Bella Tola auf das Weisshorn blickte, hat mich dieser Berg immer wieder fasziniert. Sein Fels scheint im Rhythmus meines Herzens zu pulsieren. Und im Jahr 2022 erfüllte ich mir einen Traum: Ich erreichte den Gipfel des Weisshorns.

Diese perfekte Pyramide fasziniert durch ihre absolute Geometrie. Als schneebepuderte Felswand scheint der Berg mit den Sternen zu kollidieren. Jeder Grat ragt mit einer Präzision in den Himmel, die sich dem Verstand entzieht. Ein leichter Wolkenschleier spielt mit dem Gipfel und umspielt seine Flanken in einem geheimnisvollen Tanz. Dieser ätherische Nebel enthüllt und verbirgt den Berg. Das Weisshorn erscheint und verschwindet je nach den Launen der Atmosphäre.

Unser Blick verliert sich in dieser himmlischen Architektur, gefesselt von dieser rohen Schönheit. Der Neuschnee enthüllt jedes Detail dieser Walliser Pyramide und bildet einen starken Kontrast zu dem dunklen Fels, der hier und da durchbricht.

Ich hielt Ausschau nach dem Moment, in dem der Fürst bereit ist, sich zu offenbaren. Dieser flüchtige Anblick, bei dem das Weisshorn aus seinem Wolkentuch auftaucht, fängt das Wesen des Hochgebirges ein. Aus Eis und Fels entsteht ein außergewöhnliches Werk, in dem die Reinheit der Natur unser Herz berührt. Mit dieser Schwarz-Weiß-Fotografie zolle ich diesem symbolträchtigen Riesen des Zermatter Tals und des Val d'Anniviers Tribut.