Das majestätische Zinalrothorn erhebt sich 4221 Meter über dem Meeresspiegel im Herzen der Walliser Alpen, in der Nähe von Zermatt. Dieser symbolträchtige Gipfel bildet zusammen mit dem Weisshorn, dem Ober Gabelhorn, dem Bishorn und dem Dent Blanche die berühmte "Kaiserkrone", eine alpine Konstellation, die ich so gerne fotografiere.

Normalerweise halte ich der zeitlosen Eleganz von Schwarz-Weiß die Treue, doch dieses Mal drängt sich die Farbe auf, um dem unendlichen Detailreichtum der Zinalrothorn-Felswand zu huldigen. Dieses Foto enthüllt die subtilen Texturen des Felsens und des Schnees, der von einem gerade erst verklungenen Sturm frisch abgelagert wurde.

Der Gipfel ist in Wolken gehüllt und bleibt geheimnisvoll. In einem seltenen Lichtblitz offenbarte sich mir die Felswand, die ich von Zermatt aus fotografiert hatte, in ihrer ganzen Pracht. Für einige Sekunden spürte ich die ganze Kraft und Zartheit des Zinalrothorns. Dieses Bild festzuhalten war ein seltenes Privileg. Ich musste geduldig warten, hoffen und auf diesen einen Moment warten, in dem sich der Berg ganz und gar anbietet. Eine außergewöhnliche Begegnung, die nur einmal im Leben eines Fotografen stattfindet. Vor ihm reist mein Blick über das Sichtbare hinaus. Der schlanke Gipfel des Zinalrothorns erhebt sich dann vor mir wie ein kühner Pfeil, bereit, den Himmel zu durchbrechen und die Unendlichkeit zu erreichen.

Diese 2019 entstandene Fotografie im Hochformat zeugt von einer wilden und zerbrechlichen Schönheit, die mich zutiefst berührt und endlos inspiriert. Denn die Alpen zu fotografieren bedeutet, das Ewige in der Vergänglichkeit festzuhalten, jeden Tag diese meisterhafte Natur zu feiern, die mich immer wieder aufs Neue in Staunen versetzt.