Im Mont-Blanc-Massiv entfalten die Nadeln von Chamonix nach einem Sturm ihre Dramatik. Links erhebt die Dent du Crocodile ihre scharfen Kanten, während im Hintergrund die aiguille du Plan auf einer Höhe von 3.673 Metern ihre Präsenz aufdrängt. Im Vordergrund vervollständigt die aiguille des Deux Aigles dieses außergewöhnliche Tryptichon.

Der Schleier reißt auf. Die Wolken verziehen sich nach und nach und geben den Blick auf ein phänomenales Schauspiel frei. Diese Granitgiganten tauchen aus dem Nebel auf wie eine vergessene Welt, die wieder zum Leben erwacht. Der Sturm ist gerade vorbeigezogen. Die mit einer Schneedecke verputzten Nadeln offenbaren nun jedes Detail ihrer vertikalen Architektur.

Unser Blick wandert zwischen den drei Gipfeln hin und her, gefesselt von ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten. Die aiguille des Deux Aigles, die vom Tal aus oft mit der aiguille du Plan verwechselt wird, enthüllt hier ihre wahre Identität. Diese Verwirrung verflüchtigt sich angesichts der Präzision dieses Nachsturmlichts.

Ich habe viele Jahre lang gewartet, um den Moment einzufangen, in dem der Berg wieder zu Atem kommt. Die Wolken klammern sich noch an die Felsen und erzeugen ein Spiel aus Erscheinen und Verschwinden. Der frische Schnee enthüllt jede noch so kleine Unebenheit des berühmten Granits von Chamonix. Der Fels scheint nach dem Sturm wieder neu gezeichnet zu sein.

Ich bin der Natur dankbar, dass sie mir diesen besonderen Moment im Herzen der französischen Alpen geschenkt hat. In einem Moment von atemberaubender Schönheit tauchen die Felsnadeln von Chamonix aus dem Sturm auf, um den Himmel zu erobern und unsere Kinderseele zu berühren.