Nordseite desObergabelhorn, des symbolträchtigen Gipfels der Walliser Alpen. Dieser Riese, der mir so sehr am Herzen liegt, ragt 4063 Meter in die Höhe. Als Herr der Kaiserkrone von Zinal fordert er den Himmel heraus, ihn zu bedrängen. Diese Schwarz-Weiß-Fotografie offenbart die ganze Pracht dieses faszinierenden Berges. Das makellos weißeObergabelhorn gleicht einem Diamanten, der im Herzen eines himmlischen Königreichs funkelt. Auf der linken Seite zeichnet sich der ENE-Grat mit seinem Großen Gendarmen ab. Jedes Detail zieht den Blick auf sich: die Reinheit des Neuschnees, der die Seite bedeckt, die Feinheit der Linien, die das Ganze strukturieren, und die Stärke der Kontraste zwischen Licht und Schatten. Am unteren Rand der Fotografie enthüllen die hängenden Gletscher ihre beeindruckenden Gletscherspalten. DasObergabelhorn erzählt uns seine Geschichte. Die Geschichte des Gletscherrückgangs, des bröckelnden Gesteins aufgrund der globalen Erwärmung. Heute sind die Gletscher im Hochgebirge leider bedroht.

Im Einklang mit dem Berg und dem Rhythmus der Winde hielt ich Ausschau nach diesem Moment. Ich wartete unermüdlich und achtete auf das kleinste Zeichen. Ein hoffnungsvolles Flüstern, wie das ferne Echo einer kommenden Pracht. Ich habe auf diesen einen Moment gewartet, in dem der Berg seine ganze kristalline Schönheit enthüllen würde, wie ein seltener und vergänglicher Diamant, der meinem Blick dargeboten wird. Die Reinheit und Vertikalität dieser Nordwand erschüttern mich zutiefst. Jede Fotografie wie diese ist eine Suche und eine intime Begegnung mit dem Berg, die größte Demut erfordert.

Dieses Werk inspiriert mich ebenso sehr wie es mich erschüttert. Die Dynamik seiner Linien, die Texturen und das weiche Licht. Mit dieser Schwarz-Weiß-Fotografie möchte ich Ihnen die ganze Emotion vermitteln, die ich angesichts desObergabelhorn empfunden habe. Dieses Bild ist eine Hommage an das Hochgebirge, seine Schönheit und seine immerwährenden Herausforderungen. Ich teile mit Ihnen das Erbe einer Welt der tausend Wunder.